Die
Giraffe
Warum die Giraffe zum Zug 4 3/4 tel passt.
Der Körperbau und die Physiologie ermöglichen der Giraffe ihre Ernährungsweise: Giraffen bevorzugen die Blätter aus der Kronenregion der Bäume, mit Vorliebe Akazien. Die Giraffe ergreift einen Zweig mit ihrer Zunge, fährt ihn in das Maul und weidet durch Zurückziehen des Kopfes die Blätter ab. Zunge und Lippen sind so beschaffen, dass sie trotz der dornigen Äste keinen Schaden nehmen. Jeden Tag vertilgt eine Giraffe etwa 30 kg Nahrung; hierfür benötigt sie sechzehn bis zwanzig Stunden. Der Flüssigkeitsbedarf wird größtenteils aus der Nahrung getilgt, so dass Giraffen wochenlang ohne Trinken auskommen können. Wenn sie doch trinken, müssen sie die Vorderbeine weit spreizen, um den Kopf weit genug zu senken; ebenso verfahren sie, wenn sie Nahrung vom Boden aufnehmen, was sie allerdings nur unter sehr ungünstigen Umständen tun.
Das Leben der Giraffe
Giraffen leben einzelgängerisch oder in losen Verbänden. Dabei hängt das Sozialverhalten vom Geschlecht ab: Weibchen tun sich stets zu Herden von 4 bis 32 Tieren zusammen, die jedoch immer wieder in der Zusammensetzung wechseln. Junge Männchen formen vor der Geschlechtsreife eigene Verbände, ehe sie zu Einzelgängern werden. Treffen zwei Bullen aufeinander, kommt es meistens zu einem ritualisierten Kampf, bei dem die Tiere nebeneinander stehen und ihren Kopf gegen den Hals des Konkurrenten schlagen. Zur Paarungszeit können solche Kämpfe aggressiver ausfallen und eine Heftigkeit annehmen, bei der einer der Konkurrenten bewusstlos geschlagen wird.
Die Tragzeit dauert 14 - 15 Monate. In der Regel wird nur ein einziges Kalb geboren. Die Geburt erfolgt im Stehen, so dass die Neugeborenen aus 2 m Höhe zu Boden fallen. Gleich nach der Geburt sind Giraffen etwa 1,8 m hoch und 50 kg schwer. Sie stehen innerhalb einer Stunde fest auf ihren Beinen und fangen nach wenigen Stunden an zu laufen. Allerdings werden die Kälber erst nach 2 bis 3 Wochen mit der Herde vereint. Ein Kalb bleibt etwa eineinhalb Jahre bei seiner Mutter. Mit vier Jahren wird es geschlechtsreif, mit sechs Jahren erreicht es die volle Größe. In der Wildnis können Giraffen 25 Jahre, in Gefangenschaft 35 Jahre alt werden.
Gegen Raubtiere verteidigen sich ausgewachsene Giraffen mit Schlägen ihrer Vorderhufe. Wegen ihrer Größe und Wehrhaftigkeit werden Giraffen daher nur selten angegriffen. Im Etoscha-Nationalpark wurden Löwen dabei beobachtet, wie sie Giraffen ansprangen und ihnen auf dem Rücken sitzend den Hals durchbissen. Dies ist jedoch eine seltene Ausnahme.
Jungtiere fallen dagegen häufig Löwen, Leoparden, Hyänen und Wildhunden zum Opfer. Trotz des Schutzes durch die Mutter erreichen nur 25 - 50 % der Jungtiere das Erwachsenenalter.